Der historische Sachsenturm in der südlichen Kölner Altstadt als steinerner Zeuge der Kölner Stadtgeschichte und Sitz der Karnevalsgesellschaft “Blaue Funken“ erhält derzeit einen Anbau, um ihn weiter zeitgemäß für Vereinszwecke und Veranstaltungen nutzen zu können. Die Bauarbeiten an diesem “Entlastungsbau“ genannten Anbau gehen planmäßig voran und der Gemeinnützige Bauverein Sachsenturm e.V. konnte am 21. Februar 2025 alle Mitglieder und Fördermitglieder des Bauvereins, viele Mitglieder der Blauen Funken sowie Vertreter der Stadt Köln aus Politik, Kultur und Denkmalpflege sowie viele Vertreter anderer Karnevalsgesellschaften zum Richtfest des Entlastungsbaus einladen. Dieses Richtfest fand im Rohbau des Entlastungsbaus auf der Ebene des zukünftigen großen Saals im 1. Obergeschoss statt.
Mit den folgenden Worten begrüßte der Präsident des Gemeinnützigen Bauvereins Sachsenturm e.V. Michael Müller die anwesenden Gäste: “Besser hätte das Motto der Session nicht sein können, denn wie es dort heißt “FasteLOVEnd – wenn Dräum widder blöhe“ wird heute mit dem Richtfest für den Entlastungsbau am Sachsenturm für den Gemeinnützigen Bauverein Sachsenturm e.V. ein Traum wahr. Mit nur wenigen Monaten Verzögerung konnte der Rohbau und der Dachstuhl über dem großen Saal fertiggestellt werden und alles ist heute für das Richtfest parat.“

Nach der Begrüßung der Gäste und Ehrengäste blickte der Präsident des Gemeinnützigen Bauvereins Sachsenturm e.V. Michael Müller noch einmal auf die Entstehungsgeschichte der “Entlastungsbau“ genannten Erweiterung des Sachsenturms in südlicher Richtung zurück. Nach knapp siebenjähriger Arbeit mit den Gremien der Stadt Köln hatte man die Baugenehmigung erhalten und es war dann eine der Hauptaufgaben, die Finanzierung des Objektes auf die richtigen Fundamente zu setzen. Und genau diese Fundamente in Bronze, Silber, Gold und Platin als Spendenbausteine waren die Grundlage eines ausreichenden Eigenkapitals für die Finanzierung. Gleichzeitig wurde an der Förderung des Projektes durch Stiftungen, durch Banken, durch die Stadt Köln, durch das Land NRW und weiteren privaten und staatlichen Organisationen gearbeitet, denen Michael Müller ebenfalls noch einmal für die großzügige Unterstützung dankte.




Michael Müller konnte viele Vertreter aus der Politik, der Kölner Stadtgesellschaft und v.a. von vielen befreundeten Traditionskorps, Karnevalsgesellschaften und des Festkomitees Kölner Karneval begrüßen
Bürgermeister Andreas Wolter betonte in seinem Grußwort in Vertretung der Oberbürgermeisterin Henriette Reker die Bedeutung des Baus für die Stadt und speziell für das umliegende Stadtviertel und die darin liegenden Schulen und Kindergärten. In Zukunft kann die Geschichte der Stadt Köln Kindern und Schülern noch nähergebracht werden, denn die Räumlichkeiten werden auch für kulturelle und schulische Zwecke offenstehen. Er dankte in diesem Sinne dem Gemeinnützigen Bauverein Sachsenturm e.V. und den Blauen Funken für das immense ehrenamtliche Engagement.

Anschließend wandte sich der Präsident und Kommandant der Kölner Funken Artillerie blau weiß von 1870 e.V. Björn Griesemann an die Gäste. Für die hauptsächlichen Nutzer des Objektes sei es ein aufregender Tag, denn die Blauen Funken stehen an einem ganz besonderen Punkt in ihrer Geschichte. Das sei ein Moment, der nicht nur die Erweiterung des Sachsenturms, der Heimat der Blauen Funken markiert, sondern auch den stetigen Fortschritt und die Verbundenheit der Blauen Funken mit dieser wunderbaren Stadt Köln. Das Richtfest des Erweiterungsbaus an der Kölner Stadtmauer symbolisiere nicht nur den Beginn einer neuen Ära für die Gesellschaft, sondern auch den tiefen Stolz und die langjährige Tradition, die die Blauen Funken ausmachen. Es sei ein Zeichen des Zusammenhalts, der Leidenschaft und der unermüdlichen Arbeit vieler, die heute, wie in der Vergangenheit, Hand in Hand daran arbeiten, das Erbe zu bewahren und weiterzugeben.

Die Vereinstätigkeit basiere auf einer tiefen Verbindung zu Köln, zur Stadt, den Wurzeln und der Geschichte der Blauen Funken. Seit der Gründung der Gesellschaft wurde nicht nur die Karnevalstradition geprägt, sondern auch das kulturelle Leben der Stadt bereichert. Und heute setze man diesen Weg fort – mit einem neuen Heim, das als erweitertes Zentrum für das Gesellschaftsleben dienen werde. Björn Griesemann erinnerte auch an seinen Vater Peter Griesemann, der das Projekt initiiert und mit den politischen Gremien der Stadt Köln vorangebracht hat. Er dankte allen, die dieses Projekt ermöglicht haben mit ihrem unermüdlichen Einsatz und dem Vertrauen, das in das gemeinsame Werk gesetzt wurde und wünschte dem Projekt weiterhin einen erfolgreichen Verlauf.
Bevor der Regimentspfarrer der Blauen Funken Mike Kolb den Entlastungsbau segnete, stellte er einen Choral op Kölsch vor, den er mit Michael Kuhl geschrieben und umgesetzt hatte:
Us Turm, dä is am juze,
hä is nitt mih allein.
Sisch an ihn schmiegt dat Hüsje.
Voll Freud mer stimme ein:
Jo, mer han de Spetz,
roofe zo Dir jetz‘:
Dunn sääne, Här, dat Hus
Un jevv uns dinge Truhs!
Jebaut wurd’ für de Funke,
date se hann jetz mieh Platz,
ze danze, laache, fiere,
ze maache laut Rabatz.
Jo, mer han …
Von Rom, dä Philipp Neri,
dä rööf mit singer Stimm:
Sich freue un vill laache,
doheim soll dat he sin!
Jo, mer han …
Schenk hück uns dinge Sääje!
Beim Richtfess bedde mir:
Loss Jnaden reichlich rääne,
mer singe Dir zo Ihr!
Jo, mer han …
(Inspiriert vum Kuhls Michael, Zo hillije Wööd zosammejebastelt vum Rejimentspastuur, Welturaufjeführt vum janze versammelte Schmölzje beim staatse Richtfest am 21. Februar im Johr von unserem Herrjott 2025)


Vor dem eigentlichen Richtspruch durften Michael Müller und Björn Griesemann die beiden letzten Nägel ins Holz einschlagen. Anschließend sprach Zimmermeister Peter Schmücker von der Firma Die Holzbauprofis den Richtspruch: “Ein stolzes Werk, von Hand erbaut. Ein Heim für Freude, Tanz und Bier. Hier soll der Frohsinn ewig wohnen. Es lebe hoch die Narrenschar. Drum wünsche ich, so gut ich kann, so kräftig wie ein Zimmermann, mit stolz empor gehobenem Blick, dem neuen Bauwerk recht viel Glück!“

Das anschließende gesellige Beisammensein wurde von Musik und Gesang von Michael Kuhl und von Hagen Fritzsche am Keyboard begleitet.


Am Ende der Veranstaltung dankte Michael Müller allen Gästen, Helfern und dem Organisationsteam, denn sie alle hatten ihren Anteil am Erfolg des Richtfestes!