Bilbao, einer der Perlen im Baskenland war in diesem Jahr das Ziel unserer Senatsreise. Pünktlich um 12.10 Uhr hob der Airbus A320, „Mannschaftsbus von Borussia Dortmund“, pünktlich vom Düsseldorfer Flughafen ab. Nach knapp zwei Stunden ruhigem Flug landeten wir in Bilbao. Dort erwartete uns bereits unsere Reiseleiterin Christina.
Nachdem wir unser Gepäck in unserem Bus verstaut hatten, ging es schon los auf eine kurze Panorama-Fahrt mit den Highlights der Stadt zum Hotel. Diesmal hatten wir uns für da „Gran Domine“ Hotel entschieden, das genau gegenüber vom Guggenheim Museums liegt. Ein sehr sehenswertes Gebäude, was wir uns später noch näher ansehen sollten. Nach dem Einchecken wurden wir auf die Dachterrasse des Hotels gebeten, um dort kleine Snacks mit einem Welcome Drink einzunehmen. Leider meinte der Himmel es nicht so gut mit uns und es begann leicht an zu regnen. Das schlechte Wetter setzte sich dann auch fort, als wir später zu einer geführten City-Tour zu Fuß aufbrechen wollten. Nach kurzer Überlegung brachen wir den Sparziergang ab und begaben uns direkt in das Restaurant „Casa Rufo“.
Dieses Restaurant befindet sich in der Nähe der Altstadt im Viertel „Albando“. Es kann durchaus als eine historische Institution bezeichnet werden, da es schon so lange existiert und seit je her den Ruf hervorragenden Essens genießen kann. Der Eingangsbereich ist ein Delikatessenladen welcher noch heute betrieben wird. Hier gehen jeden Tag feine baskische Spezialitäten über die Ladentheke. Der Küchenchef bietet lokale Leckereien und typische Gerichte an, welche auf frischen Zutaten und qualitativ hochwertigen Produkten basieren. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass uns das Essen hervorragend gemundet hat.
Der nächste Tag sollte erst im Zeichen der Küste und des Meeres stehen. Doch weil das Wetter immer noch schlecht war, entschlossen wir uns, mit dem Bus erst nach San Sebastian zu fahren. Die majestätische Küstenstadt wird auch als Baskische Perle bezeichnet. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf um die Stadt zu entdecken. Neben der Altstadt, der Kathedrale und dem Stadtkern, sind vor allem die wunderschöne Concha Bucht und er „Windkamm“, eine von Chillida entworfene Skulptur im Meer die Blickfänge. Das Mittagessen, bestehend aus Pintxos und verschiedenen Weinen, haben wir in kleinen Portionen und im Stile der Einheimischen gegessen. Pintxos sind das baskische Äquivalent von Tapas aber um einiges aufwendiger und kreativer und ganz lecker.
Nach dem alle gesättigt waren, brachte uns der Bus an der Atlantik Küste vorbei zu einem kleinen Fischerdorf namens Getaria. Dieses kleine Küstendorf ist Heimatort des bekannten Seefahrers Elkano, welchem vor 500 Jahren als erstem Europäer die Weltumsegelung gelang. Heutzutage ist Getaria aber vom allem für seinen Txakoli Wein bekannt, ein nur um Baskenland produzierter leichter Weißwein, welcher an den Steilhängen oberhalb des Dorfes wächst. In dem Dorf ist wohl auch das beste Fischrestaurant der gesamten spanischen Atlantikküste namens „Elkano“ ansässig. Nach der Besichtigung ging es mit dem Bus wieder nach Bilbao, wo einige unserer Reisegruppe die Stadt dann auf eigene Faust erkundeten.
Am frühen Morgen des nächsten Tages war es noch kühl aber die Sonne lachte zum ersten Mal vom Himmel. Auf dem Programm stand im Zeichen des Weines und der Architektur. Mit dem Bus ging es gegen 10.00 Uhr ab Hotel in Richtung Süden in die „Rioja Alavesa“. Dieser Teil der Rioja beeindruckt von allem durch seine zahlreichen, in beeindruckender Art gebauten Weingüter. Unser Weg führte durch wunderschöne Weinlandschaften zum Weingut „Baigorri“. Dort wurden wir vom Marketingleiter, einem Deutschen namens Matthias Lange, empfangen. Das Weingut ist ein eindrucksvoller Bau, der sich an die bestehende Topografie anschmiegt. Er versteckt seine Produktionsstätte auf harmonische Art und Weise unter der Oberfläche. Herr Lange erklärte uns alle Phasen des Weinmachens. Seine Erklärungen waren sehr spannend und anschaulich.
Das Weingut „Baigorri“ wurde vom Architekten Inaki Aspiazu entworfen und gebaut; maßgeschneidert für die besondere Art und Weise, auf die deren Weine produziert werden und eine Referenz für seine Architektur. Nach der Besichtigung wurde uns ein Mittagessen serviert. Die Gerichte, welche baskische und regionale Speisen aus der Rioja umfassen, gaben uns die nötige Kraft um den Nachmittag zu starten, um diese tolle Ecke des Baskenlandes weiter zu entdecken. Begleitet wurden die einzelnen Gänge des Mahls natürlich mit hervorragenden Weinen. Viele Senatoren ließen es sich nicht nehmen, um einige Flaschen dieser leckeren Tropfen, nach Hause zu bestellen.
Nachdem alle gut gesättigt waren, ging es weiter nach Laguardia, um dieses mittelalterliche Dorf besser kennenzulernen. Zu Beginn des 10. Jahrhunderts errichtet König Sancho I. von Navarra auf dem Hügel auf dem sich heute die Stadt befindet eine Burg, welche als Festung für das Königreich von Navarra diente. Noch heute hat die Stadt nichts von ihrem mittelalterlichen Charme verloren und beherbergt viele Weinkeller welche die gesamte Stadt, wie eine verborgene Ebene unterlaufen. Deswegen ist es auch keinen Autos erlaubt in diesen Teil der Stadt zu fahren. Die Ortschaft hat uns zu einem Bummel durch die engen Gassen eingeladen um einen Kaffee auf einer Terrasse zu genießen. Oder auch Wein aus einer Vielzahl der hier beheimateten Weingüter zu kaufen. Nachdem wir lange, bei herrlichem Wetter die Aussicht genossen hatten, ging es nach wieder zurück nach Bilbao. Da wir ja alle aus NRW stammen, ist uns doch aufgefallen, wie toll die Autobahnen dort ausgebaut sind. Zwei- bzw. dreispurige glatte, ohne Baustellen und Staus zu fahrende Straßen, eine ganz neue Erfahrung für uns. Der Abend stand uns dann wieder in eigener Regie zur Verfügung.
Der folgende Samstag erwartete uns wieder mit herrlichem Sonnenschein. Viele von uns nahmen einer Bootstour teil, die vom Zentrum der Stadt bis zum Hafen und zurückführte.
Am Abend stand dann das Galadinner auf dem Programm. Neben einer wunderschönen Aussicht auf Bilbao bietet das Restaurant „Etxanobe“ , ausgezeichnet mit einem Michelin-Stern eine Karte mit traditionellen und modernen Speisen an. Es wird seit seiner Eröffnung im Jahr 1999 vom Küchenchef Fernando Canales geleitet und mit viel Liebe zum Detail betreut. Das besondere Menü wurde von hervorragenden Weiß- bzw. Rotweinen begleitet. Bei dieser Gelegenheit dankte unser Senatspräsident Lutz Schade unserer wundervollen Reiseleiterin Christina mit dem diesjährigen Damenorden.
Der letzte Tag unserer Reise sollte noch eine Überraschung beinhalten und zwar der Besuch des Guggenheim Museums. Der Besuch ist ein Muss und komplettierte unser Reiseprogramm. Das Guggenheim Museum war der Intitialzünder welcher die Stadt Bilboa und auch dem Umland zu einer Veränderung hin bis zum heutigen Bild getrieben hat. Der von Stararchitekt Frank Gehry entworfene Bau ist DAS Aushängeschild der Stadt. Bei seiner Fertigstellung im Jahr 1997 sollte es für immer das Stadtbild Bilbaos verändern. Der Besuch führte uns die die Ausstellungen des Museums und beleuchtete auch das Gebäude an sich, welches das wohl größte Ausstellungsstück der Sammlung ist.
Wir hätten noch stundenlang die herrlichen Bilder und Skulpturen uns ansehen können, doch der Flug zurück nach Düsseldorf wartet bereits auf uns. So kamen wir ohne große Verzögerung wieder alle gesund und munter in der für manche verbotenen Stadt an.
Die nächste Senatsreise führt uns nach Belgien in die Städte Antwerpen, Brügge und Gent.
Text: Wolfgang Hausmann | Fotos: Elke Opiela