Organisiert durch die Inaktiven Mitglieder sind wir auch in diesem Jahr vom 21. bis zum 23. Juni wieder zur Matjesfahrt nach Bremen aufgebrochen. Es war diesmal nicht wie üblich eine Bus-, sondern eine Zugreise mit der DB. Hintergrund war die schon bisher geringe Inanspruchnahme eines Reisebusses sowie die vorausgegangene Gesellschaftsreise, durch die wiederum weniger Teilnehmer/innen zu erwarten waren. So meldeten sich dann in der Meldefrist auch nur 20 Personen. Dazu gehörten auch wieder unsere Damen, die herzlich eingeladen waren.
Unsere Fahrt begann daher am 21. Juni 2024 mit einem Treffen in der Eingangshalle des Kölner Hauptbahnhofs und wir wurden nicht enttäuscht, denn unser ICE setzte sich pünktlich um 09:10 Uhr Richtung Bremen in Bewegung und kam auch pünktlich in Bremen an.
So konnten wir den ersten Programmpunkt ebenso pünktlich beginnen, eine Führung durch das Überseemuseum, das direkt neben dem Bremer Hauptbahnhof liegt. Das riesige 1896 gegründete Museum für Natur-, Völker- und Handelskunde wurde seitdem immer wieder ergänzt und erweitert. Es präsentiert Aspekte überseeischer Lebensräume mit einzigartigen Sammlungen und beeindruckenden Exponaten aus aller Welt.
Am Eingang zu den Sammlungen fällt die Aufmerksamkeit auf eine riesige 2.333 Jahre alte Baumscheibe eines Mammutbaums und sie wechselt dann zu meisterhaft inszenierten Tierdioramen.
Publikumslieblinge sind ein seltenes Skelett eines Dinosauriers und ein Kolonialwarenladen, vor dem sich unser Museumsführer über unseren Funkenorden freute.
Die einstündige Führung wurde mit Begeisterung aufgenommen, wenn auch der zeitliche Rahmen unserer Bremenfahrt nur einen Anreiz setzen kann, wieder zu kommen, um tiefer in die Präsentation der Kultur ferner Kontinente einzutauchen.
Nach der Führung wartete auf uns ein leckerer Mittagstisch mit Suppe und einer Auswahl unterschiedlicher Speisen, um uns für die Zeit bis zum Abendessen zu stärken. Danach mussten wir zunächst mit unserem Gepäck, dass wir im Museum gesichert abstellen konnten, einen kurzen Fußweg zu unserem Hotel Ibis City Bremen zum Einchecken zurücklegen.
Danach gab es noch etwas Zeit, um im Quartier der Bremer Innenstadt das an diesem Wochenende stattfindende Sommer-Stadtfest mit vielen Bühnen mit Musik, Kunst und Kulinarik aufzusuchen.
Um 18:00 Uhr sind wir dann am Rande des Marktplatzes, im für uns reservierten “Kleinen Ratskeller“ ergänzt um einige unserer Bremer Freunde und Mitglieder wieder zusammengekommen um uns mit jetzt 23jähriger traditioneller Übung frischem Matjes und leckeren Beilagen, Vor- und Nachspeisen zu widmen.
Nicht fehlen durfte die Kürung eines neuen Matjeskönigs als abendlicher Höhepunkt. Dazu hatten die anwesenden ehemaligen Matjeskönige ihr Friesenhemd mit Elbsegler mitgebracht, um den neuen Matjeskönig gebührend in ihre Reihen aufzunehmen. Überrascht und hocherfreut konnte Rainer Kühn (im Bild links) diese friesische “Königstracht“ mit goldener Stickerei – Matjeskönig 2024 – anlegen.
Nach der Gratulation des neuen “Würdenträgers“ bedankte sich der Leiter der Inaktiven Mitglieder Michael Eppenich für die Gastfreundschaft, die wir nun schon sehr lange Zeit immer wieder erfahren und mit einer schönen gemeinsamen Zeit in Bremen genießen konnten. Er bedankte sich ganz besonders bei Klaus Rehbock für seine sehr großzügige Übernahme der Kosten für den Matjesabend und bei Manfred Hinträger, der als Ansprechpartner mit vielen Treffen und Telefonaten zum Gelingen der Fahrt beigetragen hat. Es war ein langer, sehr schöner Abend im gemütlichen Ambiente des “Kleinen Ratskeller“.
Nach üppigem Frühstück wartete am nächsten Tag, unserem Ausflugstag, ein Reisebus vor dem Hotel auf uns, den wir zur Vermeidung längerer Fußwegstrecken in Bremerhaven bestellt hatten. Er brachte uns zum Historischen Museum Bremerhaven an der Geeste, wo wir unser “Bildungsprogramm“ fortsetzen konnten.
Eine sehr kurzweilige Führung beschäftige sich mit der Stadtgeschichte von Bremerhaven, mit Hochseefischerei und Fischwirtschaft, Überseehäfen, Werften und Schiffbau. Mit anschaulichen Plänen, Dioramen, Modellen und faszinierenden Exponaten wurde die Entwicklung der Stadt und der Umgebung bis in die Zeit der Gründung von Bremerhaven als bremische Insel inmitten des Königreichs Hannover.
Ein besonders auffallendes Exponat ist aus dem Jahr 1930 eine riesige, funktionsfähige Kältemaschine zur Eisproduktion in der Fischereiwirtschaft.
Auch dieser beeindruckende Besuch des Museums – der Eintritt ist sogar gratis – hat das Potential für einen nochmaligen Besuch mit etwas mehr Zeit. Nach einer kleinen Pause führte uns ein kurzer Fußweg dann in den Bereich der Bremerhavener Hafenwelten, wo wir noch etwas Zeit zur freien Verfügung hatten, z.B. zum Shoppen im Outlet-Center, Besichtigung des großen U-Bootes im Innenhafen oder auch zu einem großen Eisbecher. Um 15.15 Uhr legte das Motorschiff Oceana am Steiger der Weser ab, um uns zurück nach Bremen zu bringen.
Mit Kaffee und Kuchen und kühlen Getränken konnten wir die Fahrtzeit entlang der Weser mit vielen Werften und großen bekannten Industriefirmen am Ufer kurzweilig gestalten. Der Ausstieg in Bremen war der Martini-Anleger vor der Altstadt bzw. dem Schnoorviertel, wo wir wie in den Vorjahren im “Gasthaus zum Kaiser Friedrich“ eingekehrt sind und unser Ausflugstag mit einem Essen von Bremer Spezialitäten und heimischem Bier ausklingen konnte.
Ohne Hektik bei einem gemütlichen Frühstück oder einem Spaziergang in die City sind wir vor der Abreise noch einmal zusammengekommen. Bei strahlendem Sonnenschein hatten wir in der Gastronomie des Überseemuseums noch etwas Zeit für kühle Getränke und ein Resümee unserer Erlebnisfahrt, womit sich der Kreis an der Stelle unserer Ankunft schließt. Die Rückfahrt erfolgte – kaum zu glauben – wiederum nach Fahrplan der DB, pünktlich.