Die Blauen Funken trotzten dem Wetter und überraschten mit neuen Wagen!
Um es am Anfang kurz zu machen: Als Krönung einer langen, erfolgreichen und sehr stimmungsvollen Session, erlebten wir in diesem Jahr einen wunderschönen Rosenmontagszug. Um diesen allerdings genießen zu können, mussten wir wieder einmal einiges Organisationstalent und viel Flexibilität beweisen. Hier die Geschichte dazu …
Die Vorbereitung: Eine Sturmwarnung und ein echtes Déjà-vu am Sattelplatz
Aufgrund der Wettervorhersagen, die einen starken Sturm am Rosenmontag ankündigten, hatte sich das Festkomitee des Kölner Karnevals mit den Vertretern der Sicherheitsbehörden und der Stadt Köln dazu entschlossen, den Rosenmontagszug nur mit Einschränkungen stattfinden zu lassen. So sollten u.a. keine Pferde im Rosenmontagszug mitgeführt werden. Für unsere Gruppe im Rosenmontagszug waren allerdings 16 Reit- und 12 Zugpferde geplant und wir mussten für alle Reiterinnen und Reiter sowie für unsere von Pferden gezogenen Kutschen (der Ponywagen für die Kinder- und Jugendtanzgruppe, die Feldpost unseres Generalpostmeisters und die Kutsche mit unserem Tanzpaar) und zwei Bagagewagen einen Ersatz finden.
Kurz nach der Bekanntgabe der besonderen Bedingungen für den Rosenmontagszug lief deshalb am frühen Sonntagnachmittag unter Leitung unseres Rosenmontagszugleiters Ralf Offermann eine gigantische Aktion an. Eine gewisse Übung bestand darin allerdings bereits, denn auch im Jahr 2016 fand der Rosenmontagszug aufgrund einer Sturmwarnung ohne Pferde statt, und so konnte auf die eine oder andere Erfahrung zurückgegriffen werden. Für unser gesamtes Wurfmaterial wurden vier Lieferwagen angemietet oder durch Mitglieder zur Verfügung gestellt und das Wurfmaterial wurde von allen betroffenen Wagen in unserer Halle in Dellbrück und an unserem Sattelplatz in der Brühler Straße auf die neuen Fahrzeuge verteilt. Ein Team von über 30 Mann unter der Leitung von Ralf Offermann und unseres Schirrmeisters Dirk Strack half bei dieser Aktion.
Unsere Reiter hatten sich in diesem Jahr dazu entschlossen, als dritte Fußgruppe den Rosenmontagszug erleben zu wollen und sie liefen an der Stelle mit, an der sie planmäßig geritten wären. Für unsere Mamsellcher zo Päd fanden sich Plätze auf dem Korpswagen, dem Senatswagen sowie der Dicken Berta und unser Generalpostmeister Ewald Hohr fuhr mit seinen Gästen auf dem Senatswagen mit. Unser Tanzpaar Marie Steffens und Maurice Schmitz konnte den Rosenmontagszug auf dem Korpswagen genießen.
Alle Vorbereitungen wurden rechtzeitig abgeschlossen und wir waren für den Rosenmontagszug bestens gerüstet.
An dieser Stelle soll allen an der Aktion Beteiligten besonders gedankt werden – in verantwortlicher Position oder als Helfer vor Ort am Sattelplatz und der Halle Dellbrück – sowie allen, die kurzfristig Lieferwagen und Material zur Verfügung gestellt haben, um diese Aktion überhaupt zu ermöglichen.
Unsere neuen Wagen – eine Augenweide für alle
In dieser besonderen Situation kam uns zu Hilfe, dass wir bereits nach dem letzten Rosenmontagszug begonnen hatten, unsere zwei Geschütze (u.a. unser “berühmtes“ “Kamellejeschötz“) und die Gulaschkanone umzubauen. Diese werden seitdem durch Traktoren gezogen und es waren keine weiteren Aktionen für diese Fahrzeuge und ihre Besatzungen notwendig. Aufgrund neuer technischer Vorgaben dürfen mehrgliedrige von Pferden gezogene Wagen nicht mehr am Rosenmontagszug teilnehmen. Deshalb hatten wir uns dazu entschlossen, die Fahrzeuge auf tiefe Lafettenanhänger aufzubauen und durch Traktoren ziehen zu lassen. Ein technisch versiertes Team um Georg Griesemann, Herbert Geist, Michael Baumanns, Christian Geist und Daniel Breuer sorgte dann in monatelanger Arbeit dafür, dass traumhaft schöne und funktionelle Wagen entstanden, die dem neuesten technischen Fortschritt entsprechen und eine Augenweide für alle Gäste am Zugweg sind.
Auch an diese Stelle soll allen am Umbau Beteiligten noch einmal herzlich gedankt werden. Nur durch die Mitarbeit und Unterstützung unserer Mitglieder konnten wir den Umbau finanziell und kapazitiv stemmen. Wir haben damit Standards gesetzt, an denen sich nun viele Gesellschaften orientieren können und auch werden.
Und noch eine Änderung – neue Gesichter auf dem Moderatorenstand an der Tribüne
Unser langjähriger Moderator auf der Funken-Tribüne Frank Gebhardt hatte nach dem letzten Rosenmontagszug den Staffelstab an seine Nachfolger übergeben und so konnten sich unsere Gäste auf der Tribüne der Blauen Funken auf ein Moderatoren-Duo freuen: Gérard Margeritis und Hans Fey kommentierten charmant und galant den Rosenmontagszug und versorgten alle Gäste und Zuschauer mit vielen (historischen) Daten und auch der einen oder anderen Anekdote rund um die Gesellschaften und den Rosenmontagszug.
“D’r Zoch kütt!“ und die Sonne beginnt über den Blauen Funken zu strahlen
Es wurde Punkt 10 Uhr, die Fanfaren kündigten den Beginn des Rosenmontagszuges an und plötzlich sah man ein strahlendes Lächeln auf den Gesichtern vieler unserer Mitglieder … die ersten Sonnenstrahlen lugten aus den Wolken und der angekündigte Sturm hatte sich bereits wieder gelegt.
Wie immer bildete unsere Kinder- und Jugendtanzgruppe dabei die Spitze der mehr als 280 Teilnehmer der Blauen Funken.
Folgende Politiker und Künstler konnten wir in diesem Jahr in unseren Reihen zum Rosenmontagszug begrüßen:
- Wilhelm Hecker, Staatssekretär a.D. (Dicke Berta)
- Anton “Toni“ Fuchs, Künstler (Dicke Berta)
- Dieter Schwadorf, “Kamelle-Dieter“ (Funkenschanz)
Es war ein toller Zug und der Höhepunkt unseres vaterstädtischen Fests. Mit Sonnenschein, blauem Himmel, etwas Regen und weniger Sturm als vorhergesagt wurden wir am Zugweg von über 1 Millionen Besuchern begeistert empfangen, für die wir ca. 18,2 t Wurfmaterial und jede Menge Strüssjer eingepackt hatten.
Einen sehr schönen Abschluss fand dieser Tag bei der anschließenden “After-Rosenmontagszug-Party“ im Funkenturm, bei dem sich alle über ihre Erlebnisse austauschen und den Zug nochmals Revue passieren lassen konnten.
Text: Dr. Armin Hoffmann | Fotos: Knut Walter, Joachim Rieger